In der Pandemie haben es Einbrecher schwer. Viele Menschen arbeiten von zuhause und fahren nicht in den Urlaub. Wie soll man da einen Einbruch planen? Andererseits waren Geschäfte und Betriebe während der Lockdown-Zeiten oft über längere Zeit geschlossen. Der Einbruch in Gewerbeobjekte war – neben Cyberkriminalität, die aber völlig andere Fertigkeiten erfordert – die naheliegende Alternative zu Wohnungen und Einfamilienhäusern. Ein guter Grund, jetzt die mechanische und elektronische Sicherung zu überprüfen. Für Türschlösser gibt es mittlerweile sehr komfortable und sichere Lösungen.
Komfort und Kontrolle
Elektronische Schlösser lassen sich auf vielfältige Weise bedienen. RFID, NFC oder Bluetooth ermöglichen eine Autorisierung der Funkübertragung, etwa durch einen Chip im Mitarbeiterausweis oder per Smartphone. Da jeder Transponder eindeutig identifizierbar ist, können Zutrittsregelungen bequem verwaltet und jederzeit verändert bzw. gelöscht werden. Zeitarbeitskräfte und Auszubildende mit wechselnden Einsatzabteilungen sind beispielsweise problemlos einzupflegen. Während früher ein einziger verlorener Schlüssel einen teuren Austausch der gesamten Schließanlage erforderte, um die Sicherheit weiterhin zu gewährleisten, reichen heute ein paar Mausklicks. Werden statt Karten oder Geräten biometrische Merkmale – in erster Linie der Fingerabdruck – hinterlegt, haben Mitarbeitende sogar dann Zutritt, wenn sie ihren Zutrittsausweis vergessen haben. Zudem wird ein Missbrauch ausgeschlossen, beispielsweise wenn die Zutrittskontrolle mit der Zeiterfassung verbunden ist. Unter Beachtung von Datenschutz, Persönlichkeits- und Mitbestimmungsrechten lässt sich auch später noch nachvollziehen, wer wann zu welchen Räumlichkeiten Zutritt hatte.
Einfache Nachrüstlösung
Elektronische Schließsysteme sind längst nicht nur eine Sache für Neubauten. Die Bremerhavener Polizei (und sie muss ja nun wirklich wissen, was gut ist in Sachen Sicherheit) rüstete bereits vor zehn Jahren fünfzig Büros in ihrem historischen Dienstgebäude aus dem Jahr 1886 mit elektronischen Doppelknauf-Schließzylindern aus und legte nach guten Erfahrungen noch einmal in nahezu gleicher Anzahl nach. Rund fünfhundert Nutzer sind berechtigt. Die Software erlaubt nicht nur räumliche Abgrenzungen, sondern auch das Abbilden von Schichtplänen. Planen Sie für die Zeit nach der Pandemie mobiles Arbeiten mit Desk Sharing und Clean Desk Policy? Richten Sie Schließfächer (Locker) für Tastatur, Maus, Kaffeetasse und andere persönliche Gegenstände ein? Mit elektronischen Schlössern lassen sich neue Arbeitswelten in alten Räumlichkeiten realisieren. Statten Sie die Locker mit einer Schließanlage aus, die kompatibel ist mit den Schlössern der Außen- und Bürotüren. Das ist praktisch und erhöht die Akzeptanz des neuen Modells.
Darauf sollten Sie achten
Ein elektronischer Schließzylinder benötigt Strom. Hier gibt es unterschiedliche Systeme. Manche verwenden Arbeitsstrom, andere Ruhestrom. Die Ausstattung mit einer langlebigen Batterie sorgt dafür, dass Sie auch bei Stromausfall Zutritt zu Ihren Räumlichkeiten haben. Gänzlich unabhängig von der Elektrik sind Schließzylinder, die mit einem mechanischen Notschlüssel bedient werden können. Diese Kombination kennen Sie vielleicht von Ihrem Autoschlüssel. Besonders sensible Bereiche sollten durch Schließzylinder mit speziellem Bohr- und Ziehschutz geschützt werden. Für die Versicherung hoher Werte oder um einen Rabatt auf den Beitrag der Einbruchdiebstahl-Versicherung zu erhalten, ist eine Schließanlage mit Anerkennung durch die VdS Schadenverhütung GmbH empfehlenswert.
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