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Familientherapie für das Unternehmen: Die systemische Unternehmensberatung

Familientherapie für das Unternehmen: Die systemische Unternehmensberatung
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Komplexe Probleme in Unternehmen lassen sich nicht lösen, indem man an ein paar unbedeutenden Stellschrauben dreht. Neueste Erkenntnisse der Systemtheorie sehen auch nicht mehr den Menschen in einer betrieblichen Organisation als Ansatzpunkt für notwendige Veränderungsprozesse. Um es mit einem Zitat von Konrad Adenauer zu sagen: „Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt’s nicht.“ Wirkliche Fortschritte erzielt eine systemische Unternehmensberatung, die ihr Augenmerk auf das große Ganze richtet – auf Organisation, Strategie, Kultur und Führung.

Systemisch steht für ganzheitlich

In der Psychotherapie legt die systemische Familientherapie ihren Schwerpunkt auf den gesamten Kontext einer psychischen Störung, auf das Zusammenleben in der Familie, auf Eltern-Kind-Beziehungen, auf die in der Familie gepflegte Kommunikation. Das sogenannte Mailänder Modell wird bereits seit fünfzig Jahren erfolgreich angewendet. Warum nicht davon lernen in Bezug auf Unternehmensberatung? Jedes Unternehmen ist ein komplexes Beziehungsgeflecht und in dieser Hinsicht der Familie gar nicht unähnlich. Wie das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern intakt oder gestört sein kann, können auch die Beziehungen zwischen Geschäftsleitung, Führungskräften und Mitarbeitenden mehr oder weniger gut funktionieren. Das gilt längst nicht nur Familienunternehmen. Für diese aber umso mehr, da sie doppelt betroffen sind, weil sich Familie und Beruf zu großen Teilen überschneiden. Eine systemische Beratung betrachtet diese Beziehungen und analysiert, ob sie zu den Zielen des Unternehmens passen. Wie verhält sich das Management? Werden vorgefertigte Lösungen präsentiert, die Arbeitnehmer zu Befehlsempfängern ohne eigenen Handlungsspielraum, ohne Entscheidungsfreiheiten degradieren? Sind Fehler eine Folge von Überlastung und dennoch ein Grund, mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu drohen? Oder gibt es eine Kultur von Vertrauen und Motivation, in der selbstständiges Denken erwünscht ist und Fehler als Chance zur Verbesserung gesehen werden?

Unternehmensberatung gegen Betriebsblindheit

Zugegeben, die obige Schilderung einer Unternehmenskultur ist ein Schwarz-Weiß-Gemälde, das in der Realität so kaum vorkommen wird. Auch in der Führungsriege „menschelt“ es. Wie gut eine positive Grundhaltung des Topmanagements zu systemischen Ansätzen umgesetzt wird, hängt auch von der einzelnen Führungskraft ab. Gerade deshalb hat der Blick des Beraters von außen auf die Organisation einen besonderen Wert. Er erkennt, wo sich ungesunde Muster und Routinen tief in den Alltag eingenistet haben, wo Veränderung und Erneuerung nötig sind. Aus seiner Beratungspraxis heraus bringt er nicht nur die Methodik mit, sondern auch kluge Ideen, die erfolgreich sein könnten. Dabei ist klar, dass es im komplexen System Unternehmen keine Lösung von der Stange geben kann und darf. Was bei dem einen Klienten funktioniert hat, ist beim nächsten vielleicht zum Scheitern verurteilt.

Anlässe gibt es genug

Systemische Unternehmensberater kommen nicht nur bei großen Veränderungen wie Fusionen und Betriebsübergängen ins Haus. Sie beraten auch, wenn eine neue Strategie entwickelt wird, wenn sich Teams neu zusammenfinden oder wenn Führungskräfte neue Aufgaben übernehmen. Gerade jetzt befinden sich viele Unternehmen in einer entscheidenden Entwicklungsphase: Mit dem Auslaufen von Beschränkungen in der Corona-Pandemie startet die neue Normalität mit mobilem Arbeiten und virtuellen Teams. Viele Mitarbeitende begrüßen die zusätzlichen Freiheiten, andere – besonders Führungskräfte – stehen vor ungewohnten Herausforderungen. Die systemische Unternehmensberatung kann Change-Prozesse begleiten und erfolgreich gestalten.

Bild: Bigstockphoto.com / monkeybusinessimages