Die Förderung der Soft Skills ist mittlerweile in den meisten Unternehmen mehr oder weniger ein Standard geworden. Gerade in den letzten Jahren – in den Zeiten des digitalen Wandels und New Work – geht es wieder verstärkt um die sogenannten personalen und sozialen Kompetenzen, die die Mitarbeitenden befähigen sollen, sich den ständig verändernden Bedingungen flexibel anzupassen und in schwierigen Situationen möglichst souverän zu agieren.
Der Umgang mit Konflikten und schwierigen Situationen steht dabei meist immer mit auf der Agenda, da die Zeiten des Wandels auch immer Reibungspunkte liefern. Die Voraussetzungen, um die Inhalte der Konfliktmanagements-Trainings wirklich umsetzen zu können, wird allerdings oft unterschätzt. Die reine Vermittlung von theoretischem Wissen ist natürlich wenig zielführend, da wir uns auf der Verhaltensebene erst durch Erfahrungen und Selbstreflexion verändern. Damit persönliche Entwicklungserfolge möglich werden und uns das methodische Handwerkszeug in bestimmten Situationen wirklich dienen kann, bedarf es einiger Voraussetzungen – sowohl bei den Trainern als auch bei den Teilnehmern.
Hier 4 Tipps, wie die Umsetzung von Konfliktmanagement-Tools leichter gelingt:
1. Klären Sie Ihr Warum und Ihr Wofür
Nehmen Sie an Soft Skills Training möglichst nur freiwillig teil und nicht, weil jemand meint, dass Sie das brauchen.
Veränderungen auf der Verhaltensebene erreichen wir meist nur, weil wir selber etwas nicht mehr erleben wollen – also aus einem Leidensdruck heraus. Oder, weil wir etwas unbedingt erreichen wollen – also eine Vision haben, für wir bereit sind auch an uns zu arbeiten.
Was ist Ihr Warum? Und wofür wollen Sie Ihre neuen Erkenntnisse einsetzen?
2. Mut, die eigenen Erfahrungen zu reflektieren
Fragen Sie sich, ob Sie bereit sind Ihre eigenen Konfliktmuster kritisch anzuschauen. Mögen Sie noch einmal kurz zurückblicken und sich Erlebtes bewusst machen, um es dann differenziert zu betrachten und neue Erkenntnisse daraus zu ziehen?
Hochwertiges Feedback kann bei dieser Reflexion sehr hilfreich sein. Prüfen Sie, ob Ihre Seminarleitung auf der persönlichen Ebene für Sie passt. Eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre ist hierfür unabdingbar.
3. Die Bereitschaft zur kontinuierlichen Persönlichkeitsentwicklung
Lebenslanges Lernen ist zu einem Schlagwort geworden und in der Arbeitswelt wird pauschal erwartet, dass diese Bereitschaft vorhanden ist. Sind Sie aber wirklich bereit, sich immer mal wieder zu überprüfen und sich selbst kritisch zu betrachten? Kennen Sie Ihre Triggerpunkte?
Die Erkenntnisse der Reflexion sind erste Schritte, die jedoch noch keine dauerhafte Verhaltensveränderungen garantieren. Die Veränderung von Verhaltensweisen ist ein Prozess und es ist normal, auch immer mal wieder in alte Muster zurückzufallen. Konfliktsituationen sind Entwicklungsfeldern, die zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung beitragen können. Durch eine immer bewusstere Haltung verändert sich das Verhalten allmählich, die Kommunikation wird zielgerichteter und man bekommt dann automatisch mehr Anerkennung.
4. Die Fähigkeit zum eigenverantwortlichen Umgang mit Emotionen
Einen guten Umgang mit den eigenen Emotionen und den dahinter liegenden Bedürfnissen zu finden, ist oft nicht ganz einfach. Nur zu oft konzentrieren wir uns auf die Personen oder Situationen, die die unangenehmen Gefühle in uns ausgelöst haben. Damit ist uns aber nicht geholfen, da wir die Außenwelt willentlich meist nicht verändern können.
Fragen Sie sich, ob Sie bereit sind die volle Verantwortung für Ihre Emotionen zu übernehmen? Dies kann ungeahnte Ressourcen und Energien freisetzen, und ist zudem die Voraussetzung mit den Emotionen anderer gut umgehen können.
Klären Sie Konflikte und herausfordernde Situationen eigenverantwortlich und aus einiger Kraft!
Neugierig Konflikte im Rahmen eines 2-tägigen Seminars einmal anders zu betrachten? Lösungsorientiertes Konfliktmanagement – ein dramafreier (Arbeits-)alltag ist möglich!
Ein Text von von Nicola Gragert – www.zielklar.com
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