Glaubt man dem Nachrichtendienst Bloomberg, wurde Mark Zuckerberg Anfang Oktober 2021 um rund sechs Milliarden Euro ärmer. Es waren keine Einbrecher, die ihn um einen Teil seines Vermögens brachten, sondern ein mehrstündiger Netzausfall, der weltweit die Facebook-Dienste einschließlich Messenger, WhatsApp und Instagram betraf. Die Behebung der Störung war gar nicht so einfach, denn auch die Zugangskontrolle der Facebook-Mitarbeiter zu ihren Arbeitsplätzen hing von einem funktionierenden Netz ab.
Netzwerk-Monitoring als Teil des Netzwerk-Managements
Grund der Störung war kein Hacker-Angriff, sondern ein versehentliches Löschen von Routing-Tabellen, einer Art Adressverzeichnis, das aus der Ferne nicht ohne weiteres wiederhergestellt werden konnte. Ob ein engmaschigeres Netzwerk-Monitoring den Ausfall hätte verhindern oder zumindest die Unterbrechungszeit verkürzen können, sei dahingestellt. Es zeigt aber, wie abhängig Unternehmen, Staaten, unsere Gesellschaft von digitalen Strukturen sind. Es braucht keinen Cyber-Krieg, um viele unserer gewohnten Strukturen lahmzulegen und ernsthafte wirtschaftliche Schäden anzurichten. Genau deshalb ist ein professionelles Netzwerk-Management in jedem Unternehmen ein Muss. Das Netzwerk-Monitoring ist ein wichtiger Teil davon.
Mit der richtigen Software schon halb am Ziel
Eine bei 500.000 Kunden weltweit etablierte Software für das Monitoring ist der PRTG Network Monitor. Die Vorläufer des heutigen Programmcodes wurden ab 1997 von dem Softwareentwickler Dirk Paessler geschrieben. Seit 2001 vertreibt die Paessler GmbH den Paessler Router Traffic Grapher (PRTG). Die Basisversion wird beim jeweiligen Nutzer selbst gehostet. Seit 2017 existiert eine Cloud-Version, der PRTG Hosted Monitor. Er kann auch ohne Windows-Server genutzt werden und ermöglicht Remote Monitoring von beliebigen Standorten, solange eine Verbindung zur Cloud gewährleistet ist. Während sich diese Produkte an kleinere und mittelständische Unternehmen richten, ist der seit 2020 verfügbare PRTG Enterprise Monitor auf die IT-Landschaften von Großunternehmen mit dezentraler Architektur ausgelegt.
Von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen
Netzwerk Monitoring Software überwacht die Netzwerkkomponenten und die auf ihnen ablaufenden Protokolle wie POP3 (E-Mail), FTP (Datenübertragung) oder HTTP (Internet). Für die Überwachung selbst existiert sogar ein eigenes Protokollformat, das SNMP-Protokoll (Simple Network Management Protocol). Dazu werden auf den Netzkomponenten SNMP-Agenten installiert und aktiviert. Alternativ lässt sich auf Windows-Systemen auch das flexiblere WMI (Windows Management Instrumentation) nutzen. Anhand der Meldungen der Agenten klassifiziert das Netzwerk-Monitoring Auffälligkeiten und schlägt bei drohenden Problemen so rechtzeitig Alarm, dass Administratoren eingreifen können, bevor eine Störung die Nutzer spürbar beeinträchtigt. Im Rahmen einer Ende-zu-Ende-Überwachung können von der Monitoring-Software auch Testtransaktionen angestoßen werden, zum Beispiel Testkäufe in einem Onlineshop. Neben diesem Real Time Monitoring ist das historische Monitoring von großer Bedeutung. Aus den vergangenen Ereignissen erstellt die Software Statistiken, mit denen sich für die Zukunft lernen lässt. Eine spätere Analyse kann zum Beispiel den Zusammenhang zwischen Störungen oder Leistungsschwankungen und vorhergehenden Aktivitäten wie Updates und Konfigurationsänderungen zeigen.
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