Gebildet, unaufdringlich, mit Stil: Butler als Begleiter und Privatsekretäre auf Privat- und Geschäftsreisen markieren auch in der Hotellerie einen Trend. Dienstleistung auf hohem Niveau ist wieder salonfähig, die Renaissance des Hotelbutlers im Gepäck. Aber was zeichnet Arbeitsalltag und Charakter der persönlichen Dienstleister im Einzelnen aus?
Hotelbutler: Service in Perfektion
1990 machte das Londoner Lansborough den Anfang – und führte Butlerservice für alle Gäste ein. Anders als in Deutschland ist man in England ohnehin eher damit vertraut, diese Dienstleistung vorzufinden, die exzellenten Hotelservice krönend abrundet. Dazu gehört, dass sich ein Butler bereits vor Ankunft telefonisch vorstellt und sich nach individuellen Vorlieben – etwa bei Blumenschmuck oder Getränken – erkundigt. Bei Eintreffen wird der Gast in die Suite begleitet.
Falls gewünscht, erledigt der Butler das Gepäck, verleiht Schuhen frischen Glanz oder bügelt schnell ein paar Knitterfalten aus der Garderobe. Apropos: Auch das Bügeln der Morgenzeitung gehört zum Job. Ein langer Tag klingt aus? Fertig eingelassen und in Szene gesetzt, erwartet den Gast ein entspannendes Bad. Nachts gegen Drei ein Hemd auswaschen, Unternehmungen organisieren oder chauffieren? Wünsche, denen Hotelbutler umgehend nachkommen. Aber wenngleich Butlerservice zumeist inklusive ist, kann der Leistungsumfang nach Suite-Niveau variieren – in manchen 5-Sterne-Häusern an der Zahl der Kleidungsstücke abzulesen, die der Bügelservice vorsieht.
Von Wien bis Dubai: Mit Prominenz auf Tuchfühlung
Wie im Imperial Wien: Vorerfahrung in weltweit besten Häusern schadet, um hier angestellt zu werden. Neben unübersehbaren Zeichen von Exklusivität, die Gäste von Executive Junior oder Maisonette Suite hier in Form von Visitenkarten im Lederetui oder personalisierten Kofferanhängern genießen, serviert der Hotelbutler täglich einen Gruß aus der Küche, der Appetit auf die hoteleigene Restaurantkarte machen soll. Natürlich stellt er auch Früchtekorb, Rosen und Petit Fours aufs Zimmer. Gäste der Maria Theresia oder Royal Suite freuen sich über Limousinenservice zum Flughafen und Butlerbegleitung auch außerhalb des Imperial. Etwas, das für hochrangige Staatsbesuche und Hollywoodprominente zum guten Ton gehört, die in der Präsidentensuite des Adlon Berlin nächtigen: Als Ansprechpartner koordiniert der persönliche Hotelbutler alle Wünsche von An- bis Abreise – und das rund um die Uhr. Dagegen teilen sich im Burj al Arab, Dubai, acht Gäste einen Butler. Nicht überall ist 24-Stunden-Service die Regel, da viele Hotels Butler in Früh- und Spätdienst beschäftigen. Butleresse und Hotelfachfrau Sabine Busch, die im Adlon und auf dem Hotelschloss Gleneagles in Schottland lernte, ist dagegen allzeit bereit: Aktuell arbeitet Busch – wie die Berliner Zeitung berichtete – im 5-Sterne-Hotel Mardavall auf Mallorca, das zur Starwood-Luxury-Collection zählt. Gehobener Tourismus jenseits von Ballermann & Co., zu haben für 150 Euro Tagesaufschlag auf den Zimmerpreis. Wer Sabines persönliche Kennzahl aufs Zimmertelefon tippt, erreicht seine Butleresse Tag und Nacht.
Mehr zum Thema unter www.butler-ausbildung.de.
