Zugegeben, ganz so einfach wie im provokanten Titel dieses Blog-Beitrags ist es natürlich nicht. Aber elektrisch höhenverstellbare Schreibtische tragen wesentlich zu einer Senkung der Krankenquote an Büro- und Bildschirmarbeitsplätzen bei. Auf Knopfdruck lässt sich der Schreibtisch in ein Stehpult verwandeln. Die abwechselnde Körperhaltung vermeidet Rückenprobleme und lange krankheitsbedingte Ausfallzeiten bis hin zur Berufsunfähigkeit. Dabei sind die modernen Schreibtische mit elektrischer Verstellung kaum teurer als Standardmodelle – eine Win-win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Physisch und psychisch krank durch Sitzen
Auf Millionen Fehltage und Milliarden Euro volkswirtschaftlichen Schaden schätzen Experten den Einfluss von Rückenproblemen auf unsere Arbeitswelt. Aber das ist es nicht allein. Die monotone sitzende Tätigkeit führt zu Kreislaufproblemen, Frust, Reizbarkeit, nachlassender Motivation und Qualität. Eine spanische Studie belegt ein 31 % höheres Risiko für eine Depression bei Büroarbeitern, die wöchentlich mehr als 42 Stunden sitzen.
Die Abwechslung macht’s
Der Hauptzweck der elektrischen Schreibtischverstellung ist der regelmäßige Wechsel zwischen sitzender und stehender Haltung. Das könnte man zwar auch mit einem Stehpult erreichen. Aber der verstellbare Schreibtisch bietet mehr Möglichkeiten bezüglich der Arbeiten, die daran verrichtet werden können. Kabelführungen für Monitor, Tastatur, Maus und Telefon lassen die technische Ausstattung einfach mit in die Höhe fahren. Während am Stehpult nur ausgewählte Tätigkeiten wie Lesen von Papierdokumenten möglich ist, kann der Arbeitnehmer am hochgefahrenen Schreibtisch seine Bildschirmarbeit problemlos fortsetzen.
Perfekte Position für viele Körpergrößen
Ein weiterer Vorteil des elektrisch höhenverstellbaren Schreibtischs gegenüber einem zusätzlichen Stehpult liegt darin, dass er in der Sitzposition an unterschiedliche Körpermaße sehr viel besser angepasst werden kann als ein Standardmodell, bei dem fixe Abstandshalter mit beträchtlichem Aufwand eingesetzt werden müssen. Wenn im Unternehmen Desksharing zur Senkung von Raumkosten Anwendung findet, ist das keine adäquate Lösung.
Den elektrischen Schreibtisch und den zugehörigen Stuhl stellen Sie mit wenigen Handgriffen so ein, dass die Fußsohlen fest den Boden berühren und die Oberschenkel waagerecht oder leicht abfallend geneigt sind. Das Knie hat einen rechten Winkel, das Becken ist leicht nach vorn gekippt und unterstützt damit aufrechtes Sitzen. Die Tischhöhe wird so angepasst, dass der Ellbogen eine Linie mit Unterarm, Maus und Tastatur bildet. Eine Handgelenkauflage verhindert, dass die Hände stets angespannt gehalten werden müssen.
Der Bildschirm wird so positioniert, dass seine Oberkante maximal auf Augenhöhe und mindestens eine Armlänge entfernt ist. Man schaut also auf den Monitor hinunter – die leicht gesenkte Kopfhaltung ist natürlich und entlastet die Nackenmuskulatur. Auf diesen Punkt müssen besonders Träger von Gleitsichtbrillen achten. Müssen sie den Monitor durch die Leseteile ablesen und dazu den Kopf in den Nacken legen, ist die Brille zu schwach. Auf die Dauer führt die angespannte Kopfhaltung zu Nackenschmerzen, die Anstrengung der Augen verursacht Kopfschmerzen.
Im Prinzip gelten die gleichen Empfehlungen auch für das Arbeiten im Stehen. Das Gewicht liegt auf den Fersen, das Becken ist leicht nach vorn geneigt, der Blick zum Bildschirm geht leicht nach unten.
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